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Hessische Zahnärztinnen und Zahnärzte bekunden Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine

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März 2022: Geflüchtete am Bahnhof im ukrainischen Lviv warten auf einen Zug, um das Land verlassen zu können - Foto: ruslanlytvyn_123rf

Behandlung und Beschäftigung für Geflüchtete in hessischen Praxen

Frankfurt, 25. März 2022. Der Krieg in der Ukraine hat eine der größten Flüchtlingsbewegungen seit 2015 in Gang gesetzt. Wegen der Kampfhandlungen, wegen Bombardement und Beschuss der Städte sind seit Kriegsbeginn rund drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Viele von ihnen sind auch nach Deutschland gekommen und es werden immer mehr, die hier Schutz und Hilfe suchen und auch finden. Viele der Menschen sind tief traumatisiert, verwundet, erkrankt bzw. auf Medikamente angewiesen; viele benötigen auch dringend eine ärztliche oder zahnärztliche Behandlung. Die Zahnärzteschaft in Hessen erklärt sich solidarisch mit der Ukraine, mit ihren Bürgerinnen und Bürgern und möchte den Geflüchteten schnelle unbürokratische Hilfe zukommen lassen.

„Wir alle stehen dem Geschehen in der Ukraine fassungslos gegenüber. Das Leid der Menschen, hier mitten in Europa, ist immens und wir möchten unseren Teil dazu beitragen, damit sich alle, die schweren Herzens ihre Heimat und in vielen Fällen Väter, Brüder oder Söhne zurücklassen mussten, bei uns sicher fühlen können. Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte in Hessen heißen unsere Mitmenschen aus der Ukraine herzlich in unseren Praxen willkommen – sei es als Patientinnen und Patienten, aber auch als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, je nach ihrer beruflichen Qualifikation. Ansprechpartner für alle, die an einer Tätigkeit in Zahnarztpraxen interessiert sind, sind die örtlichen Agenturen für Arbeit. Auch gibt es vielfältige Möglichkeiten, abgeschlossene zahnärztliche Ausbildungen sowie diejenigen von Zahnmedizinischen Fachangestellten bzw. Zahnarzthelfer/innen hier in Deutschland anerkennen zu lassen“, sagt Dr. Michael Frank, Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen.

Geflüchtete, die eine zahnärztliche Behandlung benötigen, erhalten diese in jeder an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilnehmenden Zahnarztpraxis. „Seit 4 Wochen ist die Ukraine einem äußerst brutalen Angriffskrieg ausgesetzt. Von dort geflüchtete Menschen, die als Schutzsuchende in unser Land gekommen sind und weiterhin kommen, erhalten selbstverständlich dringend benötigte zahnmedizinische Hilfe“, sagt Stephan Allroggen, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen. „Die zahnmedizinische Versorgung dieser Menschen ist ein humanitäres Gebot und sollte so unbürokratisch wie möglich erfolgen. Bei akuten Schmerzen und sofortigem Behandlungsbedarf kann jede vertragszahnärztliche Praxis aufgesucht werden.“ Erste Ansprechpartner für Geflüchtete, um einen Zahnbehandlungsschein zu erhalten, sind die örtlichen Sozialämter. 

Wichtige Informationen: 

Medizinische Versorgung

 Arbeit und Ausbildung in Deutschland

  • Zahnärztinnen und Zahnärzte können sich bei Fragen zur Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Approbation an das Hessische Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen wenden. Informationen dazu sind hier abrufbar.

  • Zahnmedizinische Fachangestellte bzw. Zahnarzthelfer/innen aus der Ukraine können ihre Ausbildung in Deutschland anerkennen lassen. Informationen dazu sind hier abrufbar.

  • Geflüchtete, die keine Berufsqualifikation für Tätigkeiten in Zahnarztpraxen besitzen, können ebenfalls in verschiedenen Funktionen in der Zahnarztpraxis beschäftigt werden (z. B. Behandlungsassistenz).

  • Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge teilt mit, dass Geflüchtete eine Arbeitserlaubnis vonseiten der Ausländerbehördebenötigen. Das Amt hat den Ländern empfohlen, die Arbeitserlaubnis zusammen mit der Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen.

  • Eine Online-Stellenbörse in englischer Sprache speziell für Geflüchtete aus der Ukraine ist hier abrufbar.

 Spendenaktion der Zahnärzteschaft

 

Pressekontakt:

Landeszahnärztekammer Hessen, Dr. Veit Justus Rollmann, Rhonestr. 4, 60528 Frankfurt, 069 427275-116, E-Mail: presse@lzkh.de, Internet: www.lzkh.de

Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen, Regina Lindhoff, Lyoner Str. 21, 60528 Frankfurt, Tel.: 069 6607-278, E-Mail: presse@kzvh.de, Internet: www.kzvh.de

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