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Klimawandel und Gesundheit

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Austausch auf dem Neroberg in Wiesbaden (v. l. n. r.): Stephan Allroggen (Vorstandsvorsitzender Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen), Anne Janz (Staatssekretärin Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Doris Seiz (Präsidentin Landeszahnärztekammer Hessen), Dr. Heike Winter (Präsidentin Psychotherapeutenkammer Hessen), Ursula Funke (Präsidentin Landesapothekerkammer Hessen), Dr. Heinz Fuchsig (Umweltreferent der Tiroler und der Österreichischen Ärztekammer), Prof. Dr. Sabine Tacke (Präsidentin Landestierärztekammer Hessen) und Dr. Edgar Pinkowski (Präsident Landesärztekammer Hessen) - Foto: Michelle Spillner

Sommerempfang der hessischen Heilberufe

Nach mehrjähriger pandemiebedingter Unterbrechung hatten die hessischen Heilberufe am 18. Juli zum Sommerempfang auf den Neroberg in Wiesbaden eingeladen. Zeitgemäßes und gesamtgesellschaftlich relevantes Thema waren die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit. Etwa 160 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien sowie der Heilberufe nahmen teil.

Dr. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen, eröffnete die Veranstaltung und nahm in seiner Ansprache Bezug auf die aktuelle, durch den Klimawandel bedingte Hitzewelle. Hitze stelle ein Gesundheitsrisiko dar, das tödlich enden könne. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Das Anliegen der Heilberufe sei, ihren Sachverstand zur Verfügung zu stellen, um adäquate Maßnahmen ergreifen zu können. Ein Beispiel dafür sei der unter Beteiligung der Heilberufe erstellte Hitzeaktionsplan des Landes Hessen mit dem zentralen Element eines Hitzewarnsystems. „Hitzeschutz kann nur gemeinsam vorangebracht werden“, bekräftigte Dr. Pinkowski.

In ihrem Grußwort hob Anne Janz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, hervor, dass den Herausforderungen des Klimawandels ausschließlich in Zusammenarbeit begegnet werden könne und würdigte das Engagement des Bündnisses HEILEN & HELFEN. Neben zu ergreifenden Maßnahmen erfordere der Klimawandel auch eine Anpassung der Lebenswelten und des Verhaltens. Dies sei jedoch nicht gleichbedeutend mit Verzicht, sondern könne durch eine veränderte Lebensweise mit mehr Bewegung und gesünderer Ernährung auch gewinnbringend sein. Anpassung an das Klima sei Gesund-heitsschutz.

Hauptreferent des Abends war Dr. Heinz Fuchsig, Umweltreferent der Tiroler und der Österreichischen Ärztekammer. Der Arzt für Allgemeinmedizin mit Spezialisierung auf Arbeits- und Umweltmedizin stellte die Erfordernisse dar, die die Klimakrise mit sich bringe, so z. B. die Klimakompetenzbildung im Gesundheitswesen. Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen komme eine zentrale Rolle zu, wenn es darum gehe, klimarelevante Inhalte zu identifizieren und zu kommunizieren. Die Heilberufe seien gefragt, wenn es darum gehe, die Resilienz von Patientinnen und Patienten, von Institutionen und der Gesellschaft im Klimawandel zu stärken. Der Referent zeigte trotz der aktuellen globalen Krisen eine positive Sichtweise und es gelang ihm, Hoffnung und Optimismus zu verbreiten. Er betonte, dass Deutschland es geschafft habe, den Weg für Solar- und Windenergie zu ebnen und dass andere Länder nachgezogen seien. Die Nutzung alternativer Energien bringe einen zusätzlichen Gewinn: steigende Lebenserwartung durch die Reduktion der Feinstaubbelastung. Zum Abschluss hatte Dr. Fuchsig noch einen praktischen Tipp, um nicht nur bei Hitzebelastung einen kühlen Kopf zu bewahren: Ein Fächer senke nicht nur die „persönliche Betriebstemperatur“, sondern helfe durch die monotone Handbewegung auch dabei, „in einer hitzigen Phase herunterzukommen und Lösungen zu finden“.

Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, sprach das Schlusswort. Sie machte die politischen Entscheidungstragenden auf drängende Probleme im Gesundheitswesen aufmerksam. So gebe es große Lücken bei der Versorgung auf dem Land und auch die Lieferengpässe bei Arzneimitteln stellten Apotheker täglich vor riesige Herausforderungen. Aufgabe der Heilberufe sei es, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu sichern, doch müssten dafür entsprechende Voraussetzungen geschaffen und bewahrt werden.

Infokasten1

Das Bündnis HEILEN & HELFEN wurde im Jahr 2007 von den hessischen Körperschaften der Heilberufe ins Leben gerufen, um den Anliegen der Heilberufe mehr Gehör in der Politik und Aufmerksamkeit im gesellschaftlichen Diskurs zu verschaffen. Es setzt sich aus verschiedenen Verbänden und Kammern zusammen: Landesärztekammer Hessen, Landeszahnärztekammer Hessen, Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen, Landesapothekerkammer Hessen, Psychotherapeutenkammer Hessen und Tierärztekammer Hessen.

Stellvertretend für die beteiligten heilberuflichen Körperschaften:
Katja Möhrle M.A., Pressestelle der Landesärztekammer Hessen, Tel. 069 97672-188, Mail: katja.moehrle@laekh.de Web: www.heilberufehessen.de

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